Syrisch-kurdischer Familie aus Innsbruck droht Dublinabschiebung nach Bulgarien
Dienstag morgen, 14. März um 6.30 Uhr nahmen mehrere Polizist_innen eine 7-köpfige syrisch-kurdische Familie in Innsbruck fest und transportierten sie in den Familien-Schubhäfn in der Zinnergasse (Wien-Simmering). Im Moment befindet sich die Familie immer noch in Schubhaft.
Für Donnerstag, 16. März um ca 12:00 Uhr ist der Abschiebeflug von Wien-Schwechat nach Sofia
(Bulgarien) geplant. Die Mutter der Familie (Noaval T.) leidet laut Befund der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Innsbruck an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) und einer „mittelgradigen depressiven Episode“, die dringend einer psychotraumatologischen Behandlung bedarf. Der Befundbericht stellt ausdrücklich fest, dass eine Abschiebung aus medizinischer Sicht unverantwortlich ist.
(Bulgarien) geplant. Die Mutter der Familie (Noaval T.) leidet laut Befund der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Innsbruck an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) und einer „mittelgradigen depressiven Episode“, die dringend einer psychotraumatologischen Behandlung bedarf. Der Befundbericht stellt ausdrücklich fest, dass eine Abschiebung aus medizinischer Sicht unverantwortlich ist.
Unterstützt die Familie und zeigt euren Protest.
Wir haben eine Online-Petition eingerichtet
Es dauert nur ein paar Sekunden, kann aber 7 Menschen vor der Abschiebung bewahren.
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/stoppt-die-abschiebung-von-ahmad-noaval-und-ihren-5-kindern
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/stoppt-die-abschiebung-von-ahmad-noaval-und-ihren-5-kindern
Zur Vorgeschichte
Die Familie reiste im September 2016 über Bulgarien in die EU ein. In Österreich stellte die Familie einen Asylantrag. Sie berichtete auch über Gewalterfahrungen seitens der bulgarischen Polizei. Im Jänner 2017 erfolgte der Abschiebebescheid nach Bulgarien durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Die Familie legte Rechtsmittel ein und wurde vom VMÖ vertreten. Parallel dazu holte sich die Familie Rechtsauskunft bei dem Diakonie Flüchtlingsdienst in Innsbruck. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Individualklage beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte eingebracht.
Der österreichische Staat setzt-nach einer kurzen Pause- wieder vermehrt auf die Politik der Abschiebung. Dabei wird keine Rücksicht genommen auf die Verhältnisse in die hinein die schutzsuchenden Menschen deportiert werden. Erst am Montag 13. März wurden zwölf Flüchtlinge trotz Protesten am Flughafen Wien-Schwechat nach Afganistan abgeschoben. Ein Innsbrucker Schüler, der nach Ungarn abgeschoben wurde, ist von einer Kettenabschiebung* in die Türkei bedroht und befindet sich derzeit im Hungerstreik.
Wir fordern den sofortigen Abschiebestopp und ein gesichertes Bleiberecht für die Familie. Wir fordern weiterhin die Abschaffung des Dublinregims und ein Rückkehrrecht für alle auf dieser Grundlage deportierten schutzsuchenden Menschen.
No border no nation stop deportation!
*Kettenabschiebung bedeutet, die schrittweise Abschiebung einer geflüchteten Person durch alle Transitländer, die von der Person auf dem Weg nach Österreich passiert wurden.